
Morphologie der Zähne
Was heißt überhaupt Morphologie?
Ein Beitrag von Ztm. Manfred Tauber
Um Zähne überhaupt künstlich reproduzieren zu können, gibt es grundlegende Voraussetzungen, und wir benötigen die Fähigkeit, jeden einzelnen Zahn des Ober- und Unterkiefers zu kopieren. Jeder einzelne Zahn im Gebiss hat seine klassischen Merkmale, das ist das 1 × 1 für Zahntechniker und muss erlernt werden. Das Vorbild kommt aus der Natur, und dann heißt es üben, üben und nochmals üben.
In der kommenden Artikelserie mit vier Berichten möchte ich euch einen kleinen Einblick in das 1 × 1 der Morphologie, Funktion, Ästhetik und Rot-Weiß-Ästhetik geben.
TECHNIK
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Aus Sicht der Labialflächen möchte ich hier vorab die drei Grundformen erwähnen: quadratisch bis rechteckig, dreieckig und oval. Diese Grundformen stehen in engem Zusammenspiel mit dem Konstitutionstyp, also maskulin, feminin, groß, klein, dick oder schlank (Abb. 1.1–1.3).
Der obere erste Molar wirkt von okklusal wie ein Rhombus, also versetzt. Er weist vier massive Höcker und einen nur schwach ausgebildeten fünften Höcker mesio-palatinal auf (Carabelli-Höcker). Im Bereich der Molaren treten die größten Kaukräfte auf. Umso wichtiger ist dort die richtige Gestaltung und Anordnung einer natürlichen sowie funktionellen Kaufläche, auf die ich im zweiten Bericht zur Funktion näher eingehen werde (Abb. 1.4–1.7).
Zahntechniker sind in gewisser Weise Künstler; sie rekonstruieren natürliche Merkmale. Wie Künstler können wir eine gewisse Didaktik erlernen und anhand von Anhaltspunkten arbeiten, nach denen wir uns orientieren können.




1 mesiopalatinaler Höcker ist breiter und höher als der 2 distopalatinale Höcker, 3 Christa transversa trennt die beiden Höcker mit einer tiefen Furche, 4 Tuberculum Carabelli am mesiopalatinalen Höcker ist ein zusätzlicher verkümmerter Höcker (hat keine funktionelle Bedeutung)


Zähne gleichen sich auf beiden Seiten, und wir können nach statischen Anhaltspunkten arbeiten.









Zahntechnik ist spannend und lebt von der Herausforderung, die Natur bestmöglich zu kopieren. Nur wer die Anatomie und die Morphologie der Zähne beherrscht, wird diese auch individuell reproduzieren können.
Mittels des „GEO Expert Wax Set A. Bruguera“ und des Leitfadens von Renfert können die Didaktik sowie die Individualität der Morphologie selbstständig oder besser noch in Kursen, in denen das Wax Set mit Leitfaden inkludiert ist, erlernt werden.


